Davi Kopenawa

brasilianischer Schamane; Sprecher der Yanomami, einer indigenen Volksgruppe im brasilianisch-venezolanischen Grenzgebiet; Alternativer Nobelpreis 2019

* 1955 bei Markana (n.a.A. 1956 bei Markana)

Herkunft

Davi Kopenawa Yanomami (auch Davi Kobenawä Yanomamö geschrieben) wurde 1955 (n. a. A. 1956) nahe Markana, einer Yanomani-Gemeinschaft am oberen Toototobi-Fluß im nördlichen Amazonasgebiet, geboren. Mit 35.000 Mitgliedern bilden die Yanomami die größte indigene Volksgruppe im brasilianisch-venezolanischen Grenzgebiet. Seine Eltern und Großeltern sowie weitere Verwandte verstarben an durch amerikanische Missionare und Mitarbeiter eines Indianerschutzprogrammes eingeschleppten Krankheiten. In Anerkennung seines Mutes, seiner Hartnäckigkeit und seines Kampfgeistes erhielt D. später von den anderen Yanomami den Spitznamen Kopenawa (Hornisse).

Ausbildung

In seiner Kindheit erhielt D. Religionsunterricht durch einen Pastor, der mit seiner Familie in das Gebiet der Yanomami gekommen war und ihre Sprache erlernt hatte. Im Alter von ungefähr 15 Jahren begann D. die christlichen Lehren anzuzweifeln. Später wandte er sich wieder der indigenen Schöpfergottheit Oman zu und absolvierte eine Ausbildung zum Schamanen. Durch die amerikanischen Missionare erlernte D. die portugiesische Sprache.

Wirken

Kampf um das Gebiet der Yanomami

Kampf um das Gebiet der YanomamiSeit 1976 ist D. als Dolmetscher der Fundação Nacional do Índio (FUNAI), des staatlichen Organs für die Angelegenheiten der indigenen Bevölkerung Brasiliens, tätig und setzt sich ...